Ein Stoma, ob temporär oder permanent, stellt eine große Veränderung im Leben dar. Einige Personen können viel Zeit und Gewöhnung brauchen, um das Leben mit einem Stoma zu akzeptieren. andere stellen sich schneller darauf ein. Wie Sie mit dem Stoma umgehen können, hängt von Ihnen und Ihrer Situation ab – es gibt keine richtige oder falsche Art, mit einem Stoma zu leben. Wir haben die Geschichten einiger Menschen gesammelt, die mit einem Stoma leben und ihre Erfahrungen teilen.
Seit meiner Kindheit hatte ich Magenprobleme. Niemand vermutete, dass ich krank sein könnte. Ich war nur ein Kind mit „empfindlichem“ Magen! Als ich 12 wurde, hatte sich die Krankheit über einen einfachen „empfindlichen“ Magen heraus verschlimmert. Ich hatte immer Diarrhöe und starke Schmerzen. Die Situation wurde verzweifelt, und ich fühlte mich sehr krank. Meine Eltern merkten, dass ich an meine Grenzen kam und ernsthafte Probleme hatte. Ich kam ins Krankenhaus, und war in Lebensgefahr — und die Ärzte entschieden, eine Notoperation durchzuführen, noch bevor eine Diagnose vorlag. Ohne Eingriff hätte ich nicht lange weitermachen können. Also wurde eine Ostomie hergestellt, und es stellte sich heraus, dass ich Morbus Crohn hatte.
Ich hatte eine Notoperation, was bedeutete, dass ich nur einige Stunden Zeit hatte, um mich an den Fakt, dass ich ein Stoma haben würde, zu gewöhnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich solche Schmerzen, dass mir alles, was meinen Zustand verbessern könnte, als gut vorkam. Das Stoma war für mich keine Krise — genau so wenig für meine Familie. Ist man so krank wie ich vor dem Stoma war, betrachtet man das Leben aus einer ganz anderen Perspektive. Das Stoma war meine Rettung.
Die Mitarbeiter im Krankenhaus haben alles getan, um mich zu ermutigen. Sie haben uns — mir und meiner Familie — alle Informationen, die wir brauchten, ruhig und nüchtern gegeben. Ich kann das jetzt im Rückblick erkennen. Einige Stunden vor dem Eingriff kam eine Stoma-Pflegekraft, die mir ruhig erklärte, was ein Stoma war und wie es aussah. Diese Information, einfach und praktisch, war für mich wirklich wertvoll — und zweifellos auch für meine Eltern.
Als ich den Stomabeutel das erste Mal selbst wechseln musste, war ich sehr nervös. Aber die Stomapflegekraft war direkt neben mir. Das hat mir sehr geholfen. Ich habe mich behütet gefühlt — er war direkt neben mir! Im Krankenhaus wurde mir eine Broschüre mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Wechseln meines Stoma-Beutelchens ausgehändigt. Heute — 10 Jahre später — wechsle ich meinen Beutel immer noch genau so wie in der Broschüre beschrieben, wie es meine Stomapflegekraft mir beigebracht hat.
„Wird irgendjemand mit einer wie mir ausgehen wollen?“ Als ich zuerst mein Stoma bekam, konnte ich nicht anders, als mir diese Frage zu stellen. Ich war 12 Jahre alt — das Alter, in dem Jungs interessant werden. Ich habe meine Freundinnen Jungen küssen gesehen und wollte dasselbe tun. Es gibt keinen Grund, warum ein Stoma ein Hindernis sein sollte. Glauben Sie mir — ich habe jemanden zum Küssen gefunden, und seitdem war das mit den Jungen kein Problem! Weder als Teenager noch als Erwachsener hatte ich je den Eindruck, dass das Stoma in Hinsicht Beziehungen ein Problem war. Aber ich glaube, das liegt daran, dass ich selbst mit meinem Stoma recht entspannt umgehe.
Ich kann mich an das Leben ohne Stoma kaum erinnern — ich habe es jetzt schon für die Hälfte meines Lebens. Manchmal muss ich mir ins Gedächtnis rufen, dass andere Menschen kein Stoma haben! Ich glaube, dass man selbst dafür verantwortlich ist, auch mit Stoma ein gutes Leben zu führen. Man hat das Stoma ja nicht grundlos, das wird ja nicht aus Spaß hergestellt. Ich habe ein Stoma, und ich kann mein Leben führen, wie ich möchte. Ich bin 22 und genieße mein Leben in vollen Zügen. Ich habe einen wundervollen Freund und bald bin ich zugelassene Krankenschwester! Mein Ratschlag für andere ist: Nehmen Sie es an. Akzeptieren Sie Ihr Stoma. Wenn es manchmal schwierig wird, stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben ohne Stoma aussehen würde!
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