In einer „idealen Welt“ wären alle Stomata perfekt geformt, befänden sich auf einem flachen Bauch ohne Falten und könnten leicht mit einem Stomabeutel versehen und sehr dicht versorgt werden, um Leckagen zu vermeiden. Die Realität ist jedoch, dass alle Stomata – genau wie Ihre Stomapatienten – unterschiedlich sind. Sie können Ihr Wissen um verschiedene Stomaprobleme erweitern, um Ihren Patienten eine bestmögliche und empathische Unterstützung zu geben.
Anliegendes Stoma
Wie der Name schon sagt, steht ein anliegendes Stoma nicht hervor und befindet sich auf einer Ebene mit der peristomalen Haut. Ein anliegendes Stoma kann das Ergebnis der OP-Technik des Chirurgen sein oder mit der Zeit aufgrund von Veränderungen am Bauch entstehen, zum Beispiel bei einer Gewichtszunahme.
Behandlung und Maßnahmen: Während die meisten anliegenden Stomata keine Probleme verursachen, ist möglicherweise ein softer oder konvexer Hautschutz erforderlich, um zu vermeiden, dass die Stomaausscheidungen unter den Hautschutz gelangen und peristomale Hautreizungen verursachen.
Bei einem anliegenden Stoma können manchmal sogenannte „Pancakes“ auftreten. Dabei sammelt sich Stuhl rund um das Stoma und haftet am oberen Teil des Beutels. Es kann nützlich sein, ein geruchsneutralisierendes Gleitmittel zu verwenden, damit der Stuhl leichter in den Beutel gelangt.
Retrahiertes Stoma
Bei einem retrahierten Stoma liegt die normale Vorwölbung des Stomas unterhalb des Hautniveaus. Es kann auch als eingezogenes Stoma bezeichnet werden. Dabei können die Stomausscheidungen unter die Hautbarriere gelangen und zu Beschwerden oder Reizung der peristomalen Haut führen.
Behandlung und Maßnahmen: Das Ziel ist die Erhöhung des Niveaus des Stomas über der Haut. Hautschutzringe oder eine Paste können dabei helfen, eine gute Abdichtung rund um das Stoma zu erreichen. Die Verwendung eines konvexen Hautschutzes mit oder ohne die Unterstützung eines Stomagürtels kann dabei helfen, das Stoma auf Hautniveau oder darüber hinaus zu bringen.
Stomaprolaps
Bei einem Stomaprolaps ragt der Darm aus dem Stoma heraus und ist zu sehen, da das Stoma des Patienten weiter hervorsteht, als üblich. Ein Stomaprolaps kann aus verschiedenen Gründen entstehen, zum Beispiel bei Anstrengung der Bauchmuskeln, länger andauerndem Husten oder bei einer Schwangerschaft. Im Leben eines Stomapatienten kommt ein Prolaps häufiger vor; dies kann jedoch zu Schwierigkeiten beim Anbringen eines Beutels führen.
Behandlung und Maßnahmen: Ein Stomaprolaps muss nicht unbedingt ein medizinischer Notfall sein, es sei denn, es gibt bestimmte Begleiterscheinungen, wie eine Änderung der Stomafarbe oder starke Schmerzen an der Stelle. Es wird empfohlen, jeden Patienten mit einem Stomaprolaps von einer Stoma-Pflegefachkraft oder medizinischer Fachkraft beurteilen zu lassen.
Der Beutel sollte am besten angebracht werden, indem der Prolaps durch flaches Liegen des Patienten reduziert und leichter Druck auf das Stoma ausgeübt wird.
Um das ödematische Stoma unterzubringen, überlegen Sie, ob Sie den Hautschutz größer als die Stomagröße zuschneiden. Die offene umgebende Haut kann mit einem Hautschutzring geschützt werden.
Hernie
Eine parastomale Hernie tritt auf, wenn eine abnorme Vorwölbung des Darms durch einen geschwächten Bereich in der Bauchwand heraustritt. Der Bereich rund um das Stoma erscheint als Schwellung oder Beule. Bei ca. 5-10 % der Menschen mit Kolostomien und ca. 3-10 % der Ileostomie-Patienten tritt eine parastomale Hernie auf.
Die Größe der Schwellung hängt davon ab, wie groß der geschwächte Bereich der Bauchwand ist und wieviel Darm hindurchtritt. Weitere Faktoren umfassen Alter, Gewicht, Rauchen, anstrengende Aktivitäten und operative Eingriffe.
Behandlung und Maßnahmen: Die Behandlung bei Patienten ohne Symptome ist konservativ und ohne chirurgischen Eingriff. Es wird eine flexible Versorgung empfohlen, um Veränderungen der Stomagröße und Körperform aufzunehmen.
Ein Stomagürtel kann den Bereich der Hernie unterstützen. Zusätzlich kann der Patient von einer regelmäßigen Ernährung und der Aufnahme von Flüssigkeiten profitieren, die den Stuhl weich machen und Verstopfung vermeiden.
Stenose
Der Begriff „Stenose” leitet sich aus der griechischen Sprache ab und bedeutet „eng”. Patienten, die an einer Stenose leiden, müssen damit rechnen, dass Ihr Stoma klein, eng und zusammengeschnürt ist. Wie andere Stomatypen auch, kann eine Stenose durch Faktoren wie Operationstechnik, Entzündungen, Verwachsungen und mehr verursacht werden. Die Patienten bemerken unter Umständen eine Verringerung der Stomaausscheidungen und Symptome wie Bauchkrämpfe, gummiartiger Stuhl, Verstopfung oder verstärkte Gasproduktion.
Behandlung und Maßnahmen: Eine Stenose ist nicht zwingend ein medizinischer Notfall, es sei denn, das Stoma arbeitet nicht, der Patient hat Schmerzen oder muss erbrechen. Eine leichte Stenose kann mit Schonkost, den Stuhl weichmachender Ernährung und Flüssigkeit behandelt werden. In einigen Fällen muss das Stoma geweitet oder operativ korrigiert werden. Bei entsprechenden Bedenken sollten Sie oder eine weitere medizinische Fachkraft den Patienten beurteilen.
Granulome
Granulome sind rote Knötchen/Läsionen, die auf der Oberfläche eines Stomas oder an der Stelle auftreten können, wo der Darm auf die Haut trifft. Diese Läsionen können erhebliche Beschwerden für den Patienten verursachen und manchmal zu Blutungen oder einer schlechten Anhaftung des Beutels führen. In einigen Fällten treten Granulome auf, weil eine Vorrichtung, ein Gurt oder Kleidung scheuert.
Behandlung und Maßnahmen:
Die Granulome können schmerzhaft sein, bluten leicht und können dazu führen, dass der Beutel leckt. In einigen Fällen ist ein weiches und flexibles Beutelsystem zu empfehlen. Achten Sie darauf, dass es möglichst wenige Stellen gibt, an denen die Stomaversorgung zusätzlich scheuert. Patienten, die aufgrund eines Granuloms unter Schmerzen oder Beschwerden leiden, sollten von einer medizinischen Fachkraft beurteilt werden.
Möchten Sie mehr über die Behandlung verschiedener Stoma-Probleme erfahren? Lesen Sie unsere Praktische Anleitung bei Stoma-Problemen, wo Sie Interventionstechniken für weitere Zustände erhalten, zum Beispiel:
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